Anti-Aging & Präventionsmedizin umfasst alle medizinischen Maßnahmen, um gesund und vital mit einer hohen Lebensqualität die verschiedenen Lebensphasen zu durchschreiten.
Mit der Anti-Aging & Präventionsmedizin versucht man nicht möglichst alt zu werden, sondern die Alterungsprozesse zu verzögern um die Gesundheit und Vitalität langfristig zu erhalten. Sie basiert auf den Prinzipien einer sehr frühen Erkennung, Vorbeugung und Normalisierung altersbezogener Veränderungen. Sie führt zu einer gesünderen, besseren Lebensqualität im Alter, sowie auch zu einer verlängerten Lebensspanne.
Die genetische Disposition beeinflusst zu ca. 1/3 den Alterungsprozess. Die restlichen 2/3 umfassen Veränderungen im persönlichen Umfeld, Vitalstoffergänzung sowie die hormonelle Optimierung.
Nicht selten handelt es sich um Krankheitsbilder, die bei den Betroffenen anfangs akut, später zu massiven körperlichen und seelischen Beschwerden und Beeinträchtigungen führen und häufig chronisch werden.
Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates fehlt relativ häufig der kausale Zusammenhang zwischen den Beschwerden, dem klinischen Befund und der bildgebenden Diagnostik, und allein der Schmerz als Leitsymptom der meisten dieser Erkrankungen stellt eine große Herausforderung für den Orthopäden dar. Leider spielen auch psychische Situationen eine Rolle, und Schmerzerleben und Verschleiß und degenerative Veränderungen korrelieren nicht unbedingt miteinander.
Unser Ziel ist es, alle akuten und chronischen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, bei denen eine Operation nicht erfolgversprechend oder aus medizinischen Gründen nicht möglich ist, mit modernen Methoden medizinisch-wissenschaftlich zu diagnostizieren und zu behandeln.
Das Biologische Alter
Die jetzigen Forscher nehmen an, dass das max. Alter eines Menschen genetisch vorgegeben und durch bestimmte Vorgänge in der Zellteilung begrenzt ist. Nach diesen Vorstellung liegt die absolute Lebenszeit bei etwa 120 Jahren.
Das dieses Höchstalter aber kaum ein Mensch erreicht, liegt neben einer Vielzahl von Erkrankungen auch an dem Einfluss von – freien Radikalen
Immunschwäche
Hormonmangel
Verzuckerung
Genetischen Schäden auf den Alterungsprozess.
Freie Radikale
Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen die durch freie Radikale begünstigt werden (z.B. Asthma, Rheuma, Arteriosklerose, Schlaganfall, Krebs, M. Alzheimer)
Der Körper bildet als Reaktion auf die freien Radikale Antioxidantien, wie Vitamin C, E, das Betacarotin sowie eine Vorstufe zum Vitamin A. Diese schützen die einzelnen Zellen, sowie die Erbsubstanz vor den freien Radikalen.
Mit zunehmenden Alter sowie in Stresssituationen steigt der Mangel an den Antioxidantien, und damit steigt auch die Anzahl der freien Radikale im Körper. Die Folgen sind Schäden an Organen und Gewebe. Leider merkt man diesen Prozess erst dann, wenn Krankheiten entstanden und die fortschreitende Zellalterung eingetreten sind.
In speziellen Blutuntersuchungen kann man nicht nur die Anzahl der freien Radikale im Körper messen, man kann auch die Anzahl der Antioxidantien bestimmen.
Krankheitserreger, Umweltschadstoffe, alte und entartete Zellen greifen unseren Körper täglich an. Um uns vor diesen „Feinden“ zu schützen, hat die Natur unseren Körper mit einem Immunsystem ausgestattet.
Es schützt uns vor Feinden aller Art und hält uns gesund – im Idealfall ein Leben lang und damit länger jung!
Neben den bereits genannten „Feinden“ gibt es auch Lebensumstände wie Rauchen, Schlafmangel, Stress (Dauerstress), die sich negativ auf das Immunsystem auswirken.
Im Rahmen der Anti-Aging & Präventivmedizin können immunschwächende Alterungsfaktoren identifiziert werden.
Hormone werden in Drüsen, Organen und Geweben gebildet und über den Blutkreislauf im Körper verteilt. Wenn die Hormonproduktion nachlässt und der Hormonspiegel im Körper sinkt, arbeiten Organe und Zellen nicht mehr optimal zusammen und verschleißen. Das Organsystem und sogar der gesamte Organismus können sich schlechter an Veränderungen anpassen.
Auch der Rückgang von Hormonen wie Östrogen und Testosteron in den Wechseljahren beschleunigt den Alterungsprozess. So ist es nicht verwunderlich, dass in den so genannten Wechseljahren (Menopause bei Frauen, Andropause bei Männern) vermehrt Stimmungsschwankungen und Beschwerden auftreten.
Die Produktion und Ausschüttung von Hormonen hängt vom Tag-Nacht-Rhythmus ab. So wird beispielsweise das Stresshormon Cortisol morgens in großen Mengen ausgeschüttet. Das Schlafhormon Melatonin ist nachts am höchsten. Deshalb ist es wichtig, nach unserem biologischen Rhythmus zu leben.
DHEA wird in den Nebennieren gebildet. Es ist nicht nur als Vorstufe für die Synthese der Sexualhormone Testosteron und Östradiol in den Geschlechtsorganen (Hoden, Eierstöcke) wichtig, sondern wirkt auch direkt im Körper. Es wirkt stressausgleichend (Gegenspieler von Cortisol), ist wichtig für die Fettverteilung (“Körperzusammensetzung”) und für die Immunabwehr (Aktivierung von T-Regulatorzellen). Lebensjahr hat der Mensch die höchste DHEA-Konzentration im Serum, danach nimmt der DHEA-Spiegel bis zum 60. Lebensjahr rapide ab.
Östradiol: Aus Testosteron wird (bei Männern und Frauen) Östradiol (E2) gebildet. Ein Mangel an Östradiol (besonders ausgeprägt bei Frauen in der Postmenopause) führt zu Osteoporose, insbesondere zu Schenkelhals- und Wirbelbrüchen.
Ein Mangel an E2 führt auch zu einer Störung des Fettstoffwechsels. Das Cholesterin und auch das LDL-Cholesterin steigen an. In der Folge kann die Entstehung von Arteriosklerose und Herzinfarkt/Schlaganfall begünstigt werden.
Progesteron ist unter anderem harntreibend. Frauen im beginnenden Klimakterium bemerken als erstes Symptom eine Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen, bedingt durch den Rückgang von Progesteron.
Progesteron wirkt auch entzündungshemmend und ist ein ausgleichender Gegenspieler der Wirkung von E2 und schützt die Brustdrüse.
PSA (Prostataspezifisches Antigen). PSA ist ein organspezifischer Tumormarker. Ein erhöhter PSA-Wert deutet auf ein mögliches Prostatakarzinom (Prostatakrebs) hin.
Testosteron spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Blut und Muskeln. Sowohl Männer als auch Frauen benötigen Testosteron. Der Testosteronspiegel bei Frauen beträgt etwa ein Zehntel des Spiegels bei Männern. Bei beiden Geschlechtern gibt es einen altersbedingten Rückgang des Testosterons. Da Muskeln und Knochen eine funktionelle Einheit bilden, ist es ratsam, Sport zu treiben und den Testosteronspiegel als Vorbeugung gegen Osteoporose (Knochenschwund) auf das Niveau eines Fünfundzwanzigjährigen einzustellen.
Symptome eines niedrigen Testosteronspiegels sind körperlicher und geistiger Abbau, Antriebslosigkeit, nachlassende Gedächtnis- und Denkfähigkeiten, sexuelle Störungen und erhöhte Anfälligkeit für Infektionen.
Bei der Verzuckerung (Glykosilierung) verändert sich die Beschaffenheit, Belastbarkeit des Organismus. In den chemischen Prozessen in unserem Körper dienen die Eiweiße an den Körperzellen als Energielieferanten. Die Verzuckerung führt zur Veränderung in den Eiweißen. Die Folge sind Verhärtungen im Bereich des Bindegewebes.
Die Erbinformationen sind auf insgesamt 46 Chromosomen in jeder einzelnen Zelle enthalten. Bei der Zellteilung entsteht eine Kopie der Zelle, die sogenannte Tochterzelle. Die Kopien des Chromosomenstrangs ist dabei jedoch nicht immer vollständig. Bei jeder Zellteilung fehlt immer ein Endstück, daher wird der Chromosomenstrang während des Alterungsprozesses immer kürzer.
Des weiteren entstehen mit zunehmenden Alter bei der Zellteilung Zellmutationen. Fallen auf Grund der Zellmutationen wichtige Kontrollfunktionen aus, findet der Zelltod oder eine Zellentartung (Krebs) statt.
Siavash Ramin
Facharzt für Orthopädie-Sportmedizin,
Akupunktur-Chirothrapie,
Orthomolekularmedizin,
Präventionsmedizin & Anti-Aging-Medizin,
Ästhetikmedizin