Der menschliche Fuß ist ein multifunktionales Organ. Er besteht aus 26 Knochen und 33 Gelenken. Sie werden von über 100 Sehnen und Bändern zusammengehalten, stabilisiert und bewegt.
Anatomisch wird der Fuß in drei Bereiche unterteilt: Fußwurzel (Tarsus), Mittelfuß (Metatarsus) und Zehen (Digiti).
Für die Stabilisierung des Fußes sind ein Quergewölbe und ein Längsgewölbe wichtig. Das Quergewölbe wird durch Bänder und Sehnen gebildet, das Längsgewölbe durch Bänder der Fußsohle und Muskeln, die sich bei Belastung zusammenziehen, so dass der belastete Fuß immer etwas kürzer ist als der unbelastete.
Der Fuß ist das wichtigste Stützorgan des Menschen. Beim Gehen erfolgt die Bewegung nur in den beiden Sprunggelenken und in den Zehengelenken. Ab dem 12. bis 13. Lebensjahr hat der Fuß seine endgültige Form mit Quer- und Längsgewölbe entwickelt, wobei das Längsgewölbe der Lastaufnahme dient.
Der Druck von oben verteilt sich einerseits auf das Sprung- und Fersenbein und andererseits auf den Mittelfuß. Hier wirkt das Fußgewölbe mit seinen zahlreichen Muskeln und Sehnen aktiv entgegen.
Bei längerem Stehen führt der Druck auf die Fußsohle dazu, dass sich der Abstand zwischen Fersenbein und Mittelfußköpfchen durch ständige Muskelanspannung verringert. Das erklärt, warum langes Stehen anstrengender ist als Laufen, denn beim Laufen werden die Muskeln ständig abwechselnd angespannt und wieder entspannt. Dies erklärt auch, warum es bei Menschen, die lange stehen, häufiger zu Fußfehlstellungen kommt.
In der Regel lasten 40 Prozent des Körpergewichts auf den Ballen, die restlichen 60 Prozent auf den Fersen, wenn keine oder nur flache Schuhe getragen werden. Wer dagegen hohe Absätze trägt, verlagert fast 80 Prozent des Körpergewichts auf die Ballen. Das zerstört auf Dauer die Fettpolster an den Ballen. Es kommt zu Gelenkschmerzen, aber auch zu Veränderungen, die zu einem Ballengroßzeh führen.
Beim Plattfuß ist das Längsgewölbe abgeflacht. Die Betroffenen haben oft zusätzlich einen Knickfuß und das Fersenbein ist nach innen gebogen:
Der Hallux valgus (Ballenzeh) ist eine Fehlstellung der Großzehe und die häufigste Fehlstellung der unteren Extremität. Vor allem Frauen sind betroffen, hohe Absätze und im vorderen Bereich zu enge Schuhe begünstigen die schmerzhafte Zehenfehlstellung.
Fersensporn als knöcherne Ausziehung an der Fußsohle (plantarer Fersensporn) und Schmerzen beim Auftreten.
Achillodynie ist ein schmerzhafter Zustand der Achillessehne
Morton-Neuralgie ist eine sehr schmerzhafte mechanische Überlastung der Nerven unter den Mittelfußköpfchen. Häufig brennende Schmerzen unter dem Fuß.
Das sog. Hühnerauge (Clavus) ist eine Hornhautschwiele, die an Druckstellen (meist an der Großzehe oder an der Fußsohle) entstehen – als Dauerbelastung, z. B. durch zu enges Schuhwerk und Fehlstellungen.
Entzündungen durch Fehl- oder Überbelastung des Fußes, Knochenbrüche (Frakturen)
Gicht als Stoffwechselerkrankung mit erhöhten Harnsäurewerten im Blut. Die überschüssige Harnsäure kristallisiert aus und lagert sich im Körper ab, vor allem im Großzehengrundgelenk, aber z.B. auch im Knie. Die Folge sind anfallsartig auftretende starke Schmerzen in den betroffenen Gelenken (Gichtanfall), die Stunden bis Tage anhalten können.
Fußpils (Tinea pedis) kann sehr unangenehm und hartnäckig sein.
Siavash Ramin
Facharzt für Orthopädie-Sportmedizin,
Akupunktur-Chirothrapie,
Orthomolekularmedizin,
Präventionsmedizin & Anti-Aging-Medizin,
Ästhetikmedizin